Untersuchung von neuen Fahrspurmarkierungen

Am 26.04.2019 starteten die Tests der retroreflektierenden und kontrastverstärkten Fahrspurmarkierungen der Firma 3M im 2-Wochen Rhythmus. Zuerst werden Messungen der ungereinigten Markierung mit einem Laserscanner durchgeführt. Nach einer Reinigung mit der bereitgestellten Kehrmaschine aus dem Projekt EBALD wird eine weitere Messung durchgeführt. Außerdem gab es bisher eine Vergleichsmessung unter leichtem Regen als Zusatzmessung.

Die Farbe spiegelt die Intensität der Datenpunkte des Laserscanners dar, von blau für weniger intensiv bis orange für intensiver. Das Koordinatensystem ist auf dem Testfeld angelegt. Die Positionierung über die die gewonnen Laserdaten aufgetragen werden erfolgt über eine Sensordatenfusion mit extended Kalman-Filter. Daher kommen auch Ungenauigkeiten in der Transformation der Punkte auf das Testfeld. Die verbesserte äußere Fahrspur ist im Vergleich zur inneren deutlich gelber zu erkennen. Die zweite blaue Punktlinie am äußeren Rand stammt von den Banden rund um das Prüffeld (2).

Untersuchte Einflüsse

Verschmutzung

Im Laufe des Frühlings kam es vor allem zu starken Blütenanlagerungen durch die Bäume auf und in der Nähe der Markierungen (5-8). Dabei ist besonders anzumerken, dass durch die Anrauhung eine erhöhte Verschmutzung auf den neuen Markierungen festzustellen ist. Auch wenn hier die Schrägung des Testfeldes berücksichtigt werden sollte, die den Effekt verstärkt. Die Säuberung wird mit einer einmaligen Fahrt vorgenommen, um nicht zu sehr von Realbedingungen abzuweichen. Beide Markierungen können gleich gut gereinigt werden.

Bei der vollständigen Überdeckung ist die Intensität logischerweise stark verringert (3), außerdem sind die Punkte zerstreut. Nach der Reinigung stellt sich der Normalzustand ein (4). Bei der leichten Verschmutzung sind die gleichen Effekte, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß, zu beobachten (10). Trotz der stärkeren Verschmutzung liefert hier die neue Markierung immer noch bessere Daten als die herkömmliche.

Regen

Der Einfluss durch Regen ist die größte Stärke im Vergleich zu herkömmlichen Fahrspurmarkierungen.

Im Bild ist deutlich zu sehen, dass trotz eines verringerten Intensitätsfilters bei leichter Feuchte die innere Markierung kaum zu sehen ist (11). Auch die Intensität der speziellen Markierung ist verringert, aber noch deutlich auszumachen. Hierbei bewältigt die neue Fahrspurtechnologie das Problem von Lidar mit feuchter Straße sehr gut.

Beschädigung

Der bis jetzt am geringsten zu spürende Einfluss, ist die Verminderung der Reflektivität durch die regelmäßige Belastung auf die Markierungen durch die Metallborsten der Kehrmaschine. Nach 4 Reinigungen ist kein Unterschied zu erkennen. (Vgl. 14 und 15)

Allerdings kam es bereits zu leichten Ablösungen und Fadenziehen an den Übergangsstellen. (16-20)

Hierbei ist anzumerken, dass die Anbringung der Markierungen nicht ideal erfolgte. Sie wurden mit nicht optimalem Kleber über den herkömmlichen Markierungen angebracht, wie es normalerweise nicht vorgesehen ist.

Bisheriges Fazit

Die retroreflektierenden Fahrspurmarkierungen erfüllen ihren Zweck gut und halten den Belastungen im Allgemeinen stand. Sie verbessern die wahrgenommene Intensität durch Lidar deutlich. Allerdings sind die Probleme mit dem bisherigen Einzelfall der sehr starken Verschmutzung und der Beschädigung weiter im Auge zu behalten.

Nach der Testphase auf dem Prüffeld werden die Tests auf der B170 fortgesetzt.